Sonntag, 12. April 2015

Perlen für die Thüringerin


In Höhe des rechten Beckens der altthüringer Dame wurden fünf Perlen gefunden, zwei aus Bernstein, drei aus Glas. Ob sie zu einem Armband gehörten? Ein Teil des Gürtelgehänges waren? Oder Gürtelzierat? Die Entscheidung darüber steht noch aus. Mein Dank für die Perlenherstellung geht an den Perlenwickler



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Dienstag, 3. Februar 2015

Winter im Langhaus

Ein herrliches Winterwochenende im Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen ging zu Ende. In klirrende Kälte und winterweiße Schneepracht hüllten sich die nachgebauten Häuser und die umliegenden Fichten. In geselliger Runde saß man im bronzezeitlichen Wohnstallhaus und tat vor allem Zweierlei:Essen kochen und Feuerholz nachlegen. Erst am Abreisetag hatte das Haus eine spürbar angenehme Grundtemperatur erreicht. An den düsteren Lichtverhältnissen änderte das allerdings nichts. Es blieb die Wahl zwischen Türen auf-Licht herein-Wärme hinaus oder Türen zu-Wärme innen-Licht draußen. Trotz allem war es eine interessante Erfahrung in beeindruckender Kulisse, die nächsten Winter wiederholt wird!






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Donnerstag, 25. Dezember 2014

Vogelrassel



Heute gibt es etwas Ungewöhnliches zu Bestaunen: Zwei spätbronzezeitliche Vogelrasseln der Lausitzer Kultur. Im Inneren sind die Vögelchen hohl und mit Tonkugeln gefüllt, sodass sie beim Schütteln helle Rasseltöne erzeugen. Die Deutung dieser Rasseln reicht von Kultgegenstand über Musikinstrument bis zu Kinderspielzeug. Die größere Vogelrassel ist nach einem Fund aus Ichstedt (Kyffhäuserkreis, Thüringen) gearbeitet, die kleinere entspricht einem Fund aus Randorf (Sachsen-Anhalt). Der ausgewählte Ton und auch die Größe der Vögel entsprechen nicht völlig dem Original.
Wer mehr über die Vogelrasseln erfahren möchte, kann hier weiterlesen: 



Donnerstag, 30. Oktober 2014

Spindel mit Kalksteinwirtel


Und hier nun die fertige Spindel aus dem Grab der Altthüringerin. Die ersten Spinnversuche mit dem dünnen Spindelstab ( 5mm) und dem schweren Kalksteinwirtel waren sehr erfolgreich.

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Mittwoch, 29. Oktober 2014

Die mysteriöse Kalksteinkugel



Nach langer Zeit nun endlich etwas Neues zu meiner Thüringerin  :)


Der Fund

„Kugel, weißkalkig, zum Teil mit Eisenrost bedeckt, in der Mittelachse durchlocht, Achse 3 cm lang, oberer Lochdurchmesser 7mm, unterer 5 mm.“ (G.Eichhorn: Ein Merowingergrab in der Burgauer Kiesgrube, Fundbild ebd.)



Der Autor des Fundberichts lässt offen, um was es sich bei dieser Kugel handelt: Ist es ein Anhänger? Oder ein Spinnwirtel? Kugelförmige Anhänger gibt es in den reichen altthüringischen Gräbern zu genüge. Meistens sind es Kugeln aus Bergkristall oder anderen edlen Steinen, die ihren Platz am Gürtelgehänge haben. Kugelförmige Spinnwirtel kommen vor, meistens sind sie jedoch aus gebranntem Ton. Spinnwirtel aus Kalkstein in allen möglichen Formen hingegen kommen durch die Jahrhunderte immer wieder vor. In altthüringischen Gräbern allerdings sind Kalksteinspinnwirtel selten. Ein weiteres Grab mit einer solchen Kalksteinkugel stammt beispielsweise aus Staffelstein, Landkreis Lichtenfels. Bei diesem Frauengrab wurde die Kugel in der, leider zerstörten, unteren Körperhälfte gefunden. Auch hier findet sich in der Publikation die Beschreibung Spinnwirtel/Anhänger.
Meine Burgauer Altthüringerin wurde ansonsten frauentypisch bestattet: Schmuck, Schere, Essmesser, Hackmesser, Feuerstahl, Webschwert – aber keinen Spinnwirtel. Ein solcher Wirtel aus Glas oder Ton fehlt jedoch bei vollständigen Gräbern nur sehr selten. Ich tendiere daher eher zu der Annahme, dass es sich um einen Spinnwirtel handelt. Dass er als Anhänger in einem Gürtelgehänge getragen wurde, ist damit nicht ausgeschlossen.


Meine Replik

Die Lebensumwelt der Altthüringerin aus Burgau war voll von Kalk. Burgau liegt im mittleren Saaletal, einer Landschaft, die gerade bei Jena geprägt ist durch Berge aus Muschelkalk. Von Burgau aus blickt man noch heute auf die weißen Hänge des Johannisbergs und der Kernberge. Was liegt also näher, als ein Ausflug auf die sogenannte Saalehorizontale und etwas Kalkstein suchen... 



Kalkstein lässt sich genauso bearbeiten wie härterer Speckstein. Mit Raspeln ging es ans Werk. Nach mehreren Stunden Bohrarbeit für das Loch, war die Ausarbeitung der Kugel schnell erledigt. Beim Feinschliff zeigte sich allerdings, dass der Kalkstein dann nicht mehr weiß, sondern gräulich wird. 


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Dienstag, 5. August 2014

Sommermarkt Haithabu

Jetzt ist Haithabu auch schon fast einen Monat her, aber in einem Monat Arbeitstress bin ich nicht dazu gekommen, ein paar Fotos von dieser wunderschönen Museumsveranstaltung auf den Blog zu stellen. Das Copyrigth der Fotos liegt bei Asrun von http://vikinghandcraft.blogspot.de/. Auf ihrem Blog finden sich noch viel mehr gelungene Fotos der Veranstaltung.Ein Vorbeischauen lohnt sich.









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Montag, 30. Juni 2014

Eitopf

Es gibt neue Kochkeramik für den eigenen Hausstand! Diesmal ein Eitopf. Vorlage für diesen schönen Topf ist der Gefäßfund Hb 33/T1,1/W0,9/N146,32. Eitöpfe unterscheiden sich von Kugeltöpfen eigentlich in nichts - außer ihrer Form. Sie sind aus braunschwarzem Ton, mittel bis grob gemagert. Die Brennqualität ist auch nicht die beste. Gefunden wurden Eitöpfe im Haithabu-Bach vor allem in den älteren Schichten. Eitöpfe sind somit bisher nur für die frühe Besiedlungsphase belegt (vor 900) und wurden dann von den Kugeltöpfen abgelöst.(Vgl.: Hübener, W.: Die Keramik von Haithabu, Neumünster 1959. S. 21/ Tafel 1,8)

Ich freue mich auf den ersten Eintopf im Eitopf.










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