Sonntag, 4. Mai 2014

Projekt Sachsenzelt I

Natürlich weiß jeder, dass ein Leben im Zelt für "damals" nicht authentisch ist - aber in Ermangelung eines mobilen Langhauses kommt wohl jeder Darsteller irgendwann an den Punkt, da die Frage nach dem Zelt aufkommt. In meinem Fall gibt es zwei Möglichkeiten: Das klassische Wikingerzelt aus dem Osebergfund (834 n. Chr.) oder ein Sachsenzelt nach dem Utrechter Psalter (820-835 n.Chr.). Beide Zelttypen wären zeitlich mit meiner Haithabu-Darstellung (850 n. Chr.) gut in Einklang zu bringen. Für die Zeit meiner Altthüringerin (525 n. Chr.) gibt es ohnehin wenig Funde und Belege - von einem Zelt ganz zu schweigen.

Da ich mir nur ein Zelt nähen werden, entschied ich mich, mehr aus praktischen als historisch belegbaren  Gründen, für das Sachsenzelt:
  • Das Osebergzelt war ein Begräbniszelt. Ob die Lebenden solche Zelte nutzten?
  • Das Osebergzelt benötigt einiges an Gestängen, womit ich mein mittelgroßes Auto nicht belasten möchte. Das Sachsenzelt kommt hingegen mit drei Stangen aus. 
  • Vom Platzverhältnis her ist ein Sachsenzelt nur minimal kleiner als ein Osebergzelt.
  • Das Osebergzelt wird als "typisch wikingisch" betrachtet, sodass es für meine Altthüringerin nicht in Frage kommt.
  • Mit einem Sachsenzelt habe ich schon bei jeder Wetterlage gute Erfahrungen gemacht. 

Schritt 1: Abbildung im Utrechter Psalter ansehen. Hier ein Beispiel: (Quelle siehe unten) 

 Schritt 2: Ein maßstabsgetreues (1:20 cm) Zeltmodell bauen:


Schritt 3: Ausrechnen wie viel Leinenstoff benötigt wird (ca.20 Meter bei 2 Meter Stoffbreite)


Schritt 4: Leinenstoff mit einem Gewicht von mindestens 500 g/lm bei 2 m Stofbreite finden und bestellen.


Quelle Utrechter Psalter: http://bc.library.uu.nl/node/599

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